Pet Shop Boys seriös und sportlich

Fans warteten vergeblich auf Hits wie


‘Suburbia’ und ‘Opportunities’.




Düsseldorf: Sie standen 16 Jahre lang für intelligenten Elektro-Disco-Pop. Ihr Konzert in der Düsseldorfer Philipshalle am Mittwochabend

eröffneten die Pet Shop Boys jedoch mit der Gitarre – bei der Single ‘Home and dry’ griff Sänger Neil Tennant sogar selbst in die Saiten.

Und die später folgende Hymne ‘I get along’ hätte auch jedem Konzert britischer Gitarren-Rockbands wie Oasis gut zu Gesicht gestanden.

Doch keine Angst: Ansonsten bleibt alles beim Alten. Als die Pet Shop Boys 1986 mit ‘West end girls’ in den Charts auftauchten hätte wohl

kaum einer gedacht, dass Neil Tennant und der Elektroniktüftler Chris Lowe anderthalb Jahrzehnte die internationale Popmusik mit unzähligen

Melodien und vielen sehr hintergründigen Texten bereichern würden: ‘It’s a sin’ und ‘Always on my mind’ genießen den Status von Evergreens –

und wurden von den Zuschauern in Düsseldorf entsprechend bejubelt. Die Melodie von ‘Go west’ kursiert mit unterschiedlichen Texten weltweit

in den Fußballstadien, und natürlich sangen auch die Fans in der Philipshalle kräftig mit. Auf der Bühne gaben sich die Pet Shop Boys seriös

und sportlich. Vorbei die Zeiten, als Tennant und Lowe mit schrillen Perücken und Clowns-Kostümen herumhüpften. Tennant wirkte mit schwarzem,

legerem Hemd wie ein Entertainer, während Lowe sein Gesicht am liebsten komplett hinter seiner Baseball-Kappe versteckt hätte. Nach knapp zwei

Stunden und zwei Zugaben winken die Pet Shop Boys zum Abschied. Wer auf ‘Suburbia’, ‘Opportunities’ und ‘Heart’ gehofft hatte, ging leer aus.

Taken from: Ruhr Nachtichten
Interviewer: Martin Zehren