Die Pet Shop Boys auf Tour: 22 Jahre später






Die Pet Shop Boys waren DIE Popband der achtziger Jahre. Sie waren in den 90’ern die erfolgreichste englische Popband überhaupt. Und seit 2000 machen sie das, was alle alternden Popstars machen, die nicht wie die Rolling Stones als Karikatur ihrer selbst enden wollen, nämlich das, was ihnen selbst Spaß macht. Kunst z. B. In Berlin starteten sie gestern ihre Deutschland-Tournee und stellten ihre neue DVD “Cubism in Concert” vor.




Schon ihr kommerziell erfolgreiches und wohl wichtigstes Album “Very” wurde wegen des orangefarbenen Noppencovers im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt. 2001 führten sie mit “Closer to Heaven” im Arts Theatre London ein Pet Shop Boys Musical auf. 2005 schliesslich komponierten sie gemeinsam mit Thorsten Rasch eine neue Filmmusik für den “Panzerkreuzer Potemkin” und führten ihn gemeinsam mit den Dresdner Sinfonikern auf. Die kennen ebenfalls keine Berührungsängste und haben auch schon mal einen Liederzyklus nach Rammstein eingespielt. Daneben waren die Pet Shop Boys schon früh als Produzenten anderer Stars in Erscheinung getreten, u.a. für Kylie Minogue, Robbie Williams und Tina Turner. Von Songs von Blur, David Bowie und Rammstein machten sie wichtige Remixe.




Auftritte vor Symphonie-Orchestern gehörten bisher ebenso zu den Konzertüberraschungen der Pet Shop Boys dazu wie ein Konzert vor Kohlebaggern. Für ihre Tour haben die Pet Shop Boys wieder tief in die Entertainmentkiste gegriffen und bieten eine anspruchsvolle Bühnenshow mit vielen bekannten und ein paar neuen politischen Songs. Neil Tennant tritt in Frack und Zylinder vor und in phantastisch wirkenden kubistischen Formen auf. Eine sehr stilvolle Angelegenheit, befand die Zeitung “Die Welt”.

Taken from: IDEALO.DE
Interviewer: Holger Blessenohl